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„Über allem steht das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme“

Bauausschuss des Garstedter Rates widmet sich erneut Landhandel Peters - „Sondergebiet“ als Lösungsansatz -
30.01.2005 / E. Arndt
Foto E. Arndt: Landhandel Peters in Garstedt
Foto E. Arndt: Landhandel Peters in Garstedt
Das Problem beschäftigt den Garstedter Rat schon seit längerem – doch eine Lösung lässt noch auf sich warten: Wie können die Erweiterungsabsichten der alteingesessen Firma Landhandel Peters in Einklang gebracht werden mit dem Interesse der Bürger an einem hohen Maß an Wohn – und Lebensqualität? Dazu muss ein neuer Bebauungsplan her. Garstedts Bürgermeister Klaus-Peter Wind (UWG) spricht inzwischen von einem „Spagat“, den der Rat vollziehen muss, um die Positionen der beiden Interessenlager unter einen Hut zu bringen. Auf der gut besuchten, öffentlichen Bauausschuss-Sitzung am Montagabend im Haus Tannenhöhe stellte das Planungsunternehmen Patt und Stöhr aus Lüneburg den aktuellen Sachstand vor. Auch das zeigte sich an den Äußerungen der Ratsmitglieder: Sie wollen, dass Landhandel Peters am Ort bleibt, so dass Arbeitsplätze vor Ort erhalten bleiben.

Bauausschuss-Vorsitzender Matthias Öhler (UWG) brachte es auf den Punkt: „Was wir hier machen, ist nichts anderes, als dass wir Fehler, die schon in den 1980er Jahren begangen wurden, zu beheben versuchen.“ Tatsache ist: Nach heutigen Maßstäben wäre es nicht möglich gewesen, ein Baugebiet ohne großen Übergang an Gewerbeansiedlungen anschließen zu lassen. Doch ein „Hätte“ , „Könnte“ oder „Müsste“ gibt es nicht. Der Rat, und zwar Fraktionen übergreifend, will, dass der Dauerbrenner Landhandel-Expansion versus ungestörtes Wohnen möglichst bald entschärft wird. Gleichzeitig will er mit dem neuen B-Plan 10 a erreichen, dass mögliche weitere Problemfelder ausgeschlossen werden und dass Planungssicherheit für alle Beteiligten besteht.

Planer Wolfgang Stöhr, inzwischen zu einem echten Garstedt-Fachmann aufgestiegen, umriss die Grundzüge des um weitere Erkenntnisse und Details ergänzten und damit überarbeiteten Plans für das Gebiet untere Bahnhofstraße. Bestandteil der Betrachtungen ist zudem der sich in Richtung Toppenstedt erstreckende Spieker-Kreuzungsbereich sowie eine direkt an das ehemalige Spieker-Grundstück anschließende Ackerfläche im Zuge der Toppenstedter Landstraße.

Stöhr schlägt für den Wirkungsbereich des Landhandel Peters den Status eines „Sondergebietes“ vor. Der definierte Geschäftsgegenstand des Betriebes: Landhandel und Futtermittelbehandlung. Die Begriffswahl „Sondergebiet“ erfolge bewusst. Stöhr: „Von einem Gewerbegebiet in diesem Zusammenhang zu sprechen, verbietet sich. Denn ein Gewerbegebiet würde bedeuten, dass sich dort mehrere Betriebe ansiedeln, was aufgrund der Gegebenheiten aber nicht der Fall ist. Zudem müssten viel mehr Details definiert werden, was wiederum eher das Konfliktpotenzial verstärken könnte.“ Der Rahmen, in dem sich Landhandel Peters dann weiter entwickeln könnte, sei damit klar vorgegeben. So stellt unter anderem ein Lärmschutzwall die -auch optische - Abrenzung zum Wohngebiet dar und übt damit eine umfassende Schutzfunktion aus. Die muss er vor allem während der Haupterntezeit entfalten, wenn auch die meisten Emissionen anfallen, nämlich viel Lärm bis hin zu Gerüchen. Was die Lärmession betrifft, liege inzwischen ein Gutachten vor, dessen Erkenntnisse auch die B-Plan-Überlegungen eingeflossen sind.

Die Höhe des Walls hänge unter anderem davon ab, was die Firma Peters verwirklichen will: entweder den Bau weiterer Silos oder eines geschlossenen Hallenkomplexes. Für letzteren fielen die Abmessungen des Lärmschutzwalls geringer aus als bei einer Silo-Lösung. Stöhr bedauerte, dass derzeit aber nicht ganz klar sei, welche Variante Peters aktuell bevorzuge. In der Vergangenheit habe es aber klare Aussagen zugunsten weiterer Silos gegeben, auch und vor allem aus Kostengründen.

Für den Bereich Spieker-Grundstück schlägt der Planer ein „Mischgebiet“ vor, für den an den Spieker angrenzenden Acker weiterhin eine landwirtschaftliche Nutzung. Gerade dieser Bereich, der vom Peters-Komplex durch den Trassenverlauf der Toppenstedter Landstraße unterbrochen wird, dürfe auf keinen Fall als reines Wohngebiet ausgewiesen werden. Anderenfalls könnte sich hier in Zukunft ein weiteres Konfliktpotenzial erschließen. Auch das soll mit dem neuen B-Plan ausgeschlossen werden: Dass es im unteren Bereich der Bahnhofstraße zu einer Bebauung in zweiter Reihe auf den vorhandenen und bereits bebauten Grundstücken kommt. Ratsmitglied Dieter Morgen (CDU) stellte klar: „Wir wollen ein Dorf bleiben und keine Stadt werden.“ Der B-Plan sichert zudem ganz klar die Entwicklungsmöglichkeiten des Kieswerk Lütchens, das in dem Bereich als Kerngeschäft eine Wasch- und Reinigungsanlage betreibt. Damit der jetzt vorgestellte, überarbeitete B-Plan 10 a Wirklichkeit werden kann, bedarf es vor allem eines, für das Stöhr die treffende Formulierung fand: „Über allem steht das Gebot der gegenseitigen Rücksichtnahme.“ Er hoffe, dass der „bewusst schlank gehaltene und nachvollziehbare“ B-Plan jetzt „schnell ins Verfahren“ geht. Eine Hoffnung, die übrigens von jedem Garstedter Ratsmitglied geteilt wird.

Dietrich Eggers, Mitglied der Landhandel Peters-Geschäftsführung, zeigte sich mit dem Verlauf der Bauausschuss-Sitzung gegenüber dem Autor zufrieden. „Uns liegt sehr viel am uneingetrübten Zusammenleben mit unserer Nachbarschaft vor Ort. Es ist daher wichtig, dass der B-Plan schnell unter Dach und Fach kommt. Zudem wollen wir auch unser Vorhaben erfolgreich abschließen.“

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